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Aus Freude an der Sache

Fünf Kinder mit Schulrucksäcken laufen auf einer Straße

12.10.2023

Text: Stephanie Arns; Fotos: Adobe Stock/Input U, Adobe Stock/Konstantin Yuganov

Von guten Lernstrategien profitieren wir ein Leben lang. In der Kindheit wird ein wichtiger Grundstein hierfür gelegt. Doch was in den ersten Lebensjahren noch leicht und spielerisch von statten geht, entwickelt sich mit Eintritt in die Grundschule oft zu Leistungsdruck und Frust. Die Folgen: mangelnde Motivation, Konzentrationsfähigkeit, Lernstörungen. Dabei lernen Kinder besonders gut, wenn sie sich für eine Sache begeistern und sich selbst als kompetent erleben. Experten sprechen hier von „selbstreguliertem Lernen“: sich eigene Ziele setzen und selbst Lösungsstrategien entwickeln. Gerade in den Grundschulen werden diese Erkenntnisse zunehmend berücksichtigt: weniger Frontalunterricht, mehr Eigenarbeit und Projekte. Und viele Pausen mit körperlichen Aktivitäten zwischendurch. Denn vielen Kinder fällt es bei Schuleintritt noch schwer, sich an das Stillsitzen zu gewöhnen. Sie sind leicht ablenkbar, ihre Aufmerksamkeitsspanne ist kurz. Konzentrationsschwäche ist per se keine Störung, sie kann aber viele Ursachen haben.

Eine Mutter hilft ihrer Tochter dabei, den Schulrucksack zu packen.
Mit Eintritt in die Grundschule entwickeln sich oft Leistungsdruck und Frust – aber Eltern können helfen.

Was können Eltern tun?

Das Lernvermögen hängt auch von elterlicher Fürsorge ab. Damit Kinder leistungsfähig sind, brauchen sie ein positives soziales Umfeld und einen strukturierten Tagesablauf mit regelmäßigen Mahlzeiten, genügend Schlaf und Bewegung. Dazu zählt auch ein ruhiges Zimmer mit aufgeräumtem Schreibtisch und wenig Ablenkung. Computer, Tablets oder Smartphones sollten erst ab elf bis 12 Jahren im Besitz von Kindern sein – zu groß ist die Gefahr von Reizüberflutung und süchtig machendem Verhalten. Bei Hausaufgaben oder dem Lernen auf Prüfungen kann es helfen, gemeinsam einen Plan zu erarbeiten, was wann zeitlich ansteht – inklusive Pausen. Diese sollten am besten mit Aktivitäten an der frischen Luft verbracht werden – so festigt sich das vorher Gelernte am effektivsten.

Generell wird der Stoff durch stetige Wiederholungen ins Langzeitgedächtnis abgespeichert, dennoch gibt es unterschiedliche Lerntypen. Kinder sollten langfristig selbst herausfinden, wie sie sich ihr Wissen am besten aneignen: Lerne ich besser durch Lesen, schriftliches oder mündliches Wiederholen? Aus Büchern oder mithilfe digitaler Medien? Eltern sollten ihren Kindern bei Organisation und Fragen behilflich sein, ihnen aber den nötigen Freiraum lassen, Aufgaben allein zu lösen – das stärkt Vertrauen wie Selbstwirksamkeit.