Nichtrauchen wird zum neuen Normal – wie der Rauchstopp gelingt

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Rauchen war gestern – immer mehr Menschen entscheiden sich für ein rauchfreies Leben. Doch wie wirkt sich Nichtrauchen aus? Wie lange dauert der körperliche Entzug? Und welche Hilfen gibt es, um Nichtraucher zu werden? Hier erfährst Du alles Wichtige rund um den Rauchstopp.
27.05.2025
Text: Sabrina Kreuzer
Der Weltnichtrauchertag am 31. Mai macht jedes Jahr darauf aufmerksam, wie wichtig ein rauchfreies Leben für die Gesundheit ist. Doch ist Rauchen überhaupt noch ein großes Thema?
Die Zahlen zeigen: Der Trend geht immer stärker zum Nichtrauchen. Laut aktuellen Studien rauchen in Deutschland etwa 20 bis 25 Prozent der Erwachsenen regelmäßig – in den 1990er Jahren war es noch rund ein Drittel. Besonders erfreulich: Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat sich der Anteil der 12- bis 17-Jährigen, die rauchen, in den letzten zwei Jahrzehnten von über 25 Prozent auf unter sechs Prozent reduziert.
Doch trotz des positiven Wandels bleibt Rauchen eine der größten vermeidbaren Gesundheitsrisiken. Jährlich sterben in Deutschland rund 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens – darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenkrebs und chronische Atemwegserkrankungen.
Junge Menschen: Wechsel zur E-Zigarette?
Während klassische Zigaretten an Bedeutung verlieren, nimmt der Konsum von E-Zigaretten und Tabakerhitzern unter jungen Erwachsenen zu. Laut Deutscher Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA-Studie) nutzen 17 Prozent der 18- bis 24-Jährigen regelmäßig E-Zigaretten oder Vapes.
Gesundheitsexperten warnen, dass E-Zigaretten keineswegs harmlos sind. Nikotinabhängigkeit, Lungenschäden und chemische Zusatzstoffe bergen Risiken, die noch nicht vollständig erforscht sind.

Wie wirkt sich Nichtrauchen aus?
Das Aufhören lohnt sich – und das schneller, als viele denken. Sobald der letzte Zug an der Zigarette genommen wurde, beginnt der Körper mit der Regeneration:
- Nach 20 Minuten: Puls und Blutdruck normalisieren sich.
- Nach 12 Stunden: Der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut sinkt, mehr Sauerstoff ist verfügbar.
- Nach 48 Stunden: Geschmacks- und Geruchssinn verbessern sich.
- Nach 2 bis 12 Wochen: Die Lungenfunktion steigt, die Durchblutung verbessert sich.
- Nach 1 Jahr: Das Risiko für koronare Herzkrankheiten sinkt um 50 Prozent.
- Nach 10 Jahren: Das Lungenkrebsrisiko halbiert sich im Vergleich zu Raucherinnen und Rauchern.
Diese positiven Effekte zeigen, dass es nie zu spät ist, mit dem Rauchen aufzuhören.
Wie lange dauert der körperliche Entzug beim Nichtrauchen?
Der körperliche Entzug ist für viele eine Hürde beim Rauchstopp. Die schlimmsten Tage sind meist die ersten drei bis fünf, da der Körper sich an den fehlenden Nikotin-Kick gewöhnen muss.
Typische Entzugserscheinungen sind:
- Reizbarkeit und Nervosität
- Schlafstörungen
- Konzentrationsprobleme
- Heißhungerattacken
Der körperliche Entzug dauert in der Regel sieben bis 14 Tage. Die psychische Abhängigkeit kann jedoch länger bestehen – vor allem, wenn Rauchen stark mit Gewohnheiten oder Stressbewältigung verknüpft ist.

Welche Hilfen gibt es, um Nichtraucher zu werden?
Wer das Rauchen aufgeben will, muss nicht alleine kämpfen. Zahlreiche Hilfsangebote unterstützen den Rauchstopp:
1. Nikotinersatzprodukte: Nikotinpflaster, -kaugummis oder -sprays können helfen, den körperlichen Entzug zu mildern.
2. Verhaltenstherapie: Psychologische Unterstützung – etwa durch eine Raucherentwöhnungstherapie – kann helfen, Rückfälle zu vermeiden.
3. Medizinische Unterstützung: Bestimmte Medikamente können helfen, das Verlangen nach Nikotin zu reduzieren.
4. Online-Kurse und Apps: Digitale Programme begleiten den Rauchstopp mit Motivationstipps, Tracking-Tools und Beratung.
Ist der Trend zum Nichtrauchen unumkehrbar?
Rauchverbote, hohe Tabakpreise und intensive Gesundheitsaufklärung haben dazu beigetragen, dass das Rauchen immer unattraktiver wird. Studien zeigen, dass Nichtrauchen heute für viele Jugendliche die Norm ist.
Doch neue Produkte wie E-Zigaretten, Vapes und Tabakerhitzer zeigen, dass sich der Tabakkonsum eher verlagert, statt vollständig zu verschwinden. Die gesundheitlichen Risiken dieser Alternativen sind jedoch noch nicht vollständig erforscht.
Langfristig könnte eine rauchfreie Gesellschaft möglich sein – doch dafür braucht es weiterhin Aufklärung, Prävention und Unterstützung für Menschen, die aus der Nikotinsucht aussteigen wollen.
Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite des Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. unter https://www.abnr.de/.