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Sonnenschutz – Gesundes Sonnenbaden

Hände formen ein Herz

Text: Stephanie Arns; Fotos: ©Fotolia/Thaut Images, Monkey Business – stock.adobe.com, contrastwerkstatt – stock.adobe.com

Endlich Sommer, endlich Sonne! Ob im Urlaub, im Grünen oder auf dem Balkon – die Sommerzeit genießen wir gerne im Freien. Besonders wichtig ist dabei der Sonnenschutz. Auf was wir achten müssen, damit das Sonnenbad auch für unsere Haut zum Vergnügen wird.

Für unsere Haut ist der Sommer jedes Jahr eine Herausforderung: Sie muss sich erst langsam wieder an die Sonnenbestrahlung gewöhnen. Denn gerade am Meer oder in den Bergen sind wir ihr sehr intensiv ausgesetzt. Bekommen wir zu viel UV-Licht (insbesondere die kurzwellige UVB-Strahlung) ab, wird der natürliche Schutzmechanismus der Haut überfordert. Sie reagiert mit einem Sonnenbrand oder einer Sonnenallergie. Die Haut entzündet sich, brennt, juckt und reagiert mit Blasen oder Quaddeln. Auch auf lange Sicht kann zu viel Sonne dem Aussehen abträglich sein: Sie fördert Hautalterung, Faltenbildung und Pigmentstörungen. Doch Sonnenschäden können auch ernste gesundheitliche Folgen nach sich ziehen: Gerade Sonnenbrände sind ein Hauptrisikofaktor für Hautkrebs (Melanom), wenn die Hautzellen tiefgreifend geschädigt werden und entarten. Mittlerweile erkranken daran laut Deutscher Krebshilfe rund 280.000 Menschen pro Jahr – fast doppelt so viele wie vor 15 Jahren.

Menschen mit hellem Hauttyp sind besonders gefährdet

Die Empfindlichkeit gegenüber Sonnenstrahlung ist vor allem von genetischen Faktoren abhängig. Es wird im Wesentlichen zwischen vier Hauttypen unterschieden – vom nordischen bis zum mediterranen Typ. Ausschlaggebend ist hier die Konzentration der zwei Pigmente Eumelanin und Phäomelanin, die zusammen die Haut- und Haarfarbe bestimmen. Doch auch Menschen mit vielen Leberflecken sollten sich vor zu viel Sonnenlicht hüten – diese können Vorläufer für Hautkrebs sein. Vorsicht geboten ist zudem für chronisch Kranke. Bestimmte Medikamente können durch Sonnenlicht eine photochemische Reaktion auslösen, was zu Ausschlägen, Allergien und einer gesteigerten Lichtempfindlichkeit führen kann. Auch Kinder müssen besonders geschützt werden. Die junge Haut ist noch sehr dünn, besitzt keine ausreichenden Regulationsmechanismen und reagiert daher sehr sensibel auf Sonne. Im ersten Lebensjahr sollte sie gar keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden.

Familie mit Kindern läuft am Sandstrand entlang
Gerade am Meer sind wir der Sonnenstrahlung intensiv ausgesetzt und sollten auf ausreichend Sonnenschutz achten.

Die häufigsten Sonnenbrandgefahren

Fatal ist, dass die Intensität der UV-Strahlung häufig unterschätzt wird – gerade bei kühlem, windigem Wetter oder bedecktem Himmel. Wolken bieten nur bedingt Schutz – sie reduzieren die Wirkung der Sonne höchstens um die Hälfte. Insbesondere ein Strandurlaub hat es in sich: Wasseroberflächen sowie Sandstrände reflektieren die Strahlung und erhöhen sie um bis zu 50 Prozent. Der Aufenthalt in kühlendem Wasser kann trügerisch sein, denn man merkt oft nicht, wie die Haut verbrennt. UV-Strahlen durchdringen das Wasser bis hin zu einer Tiefe von einem Meter. Abtauchen schützt vor Sonnenbrand also nicht wirklich. In den Bergen nimmt die Strahlungsintensität mit der Höhe stetig zu, bei 3000 Metern liegt sie um 50 Prozent höher als auf dem Niveau des Meeresspiegels. Dank des UV-Index des Wetterberichts haben wir eine Orientierungshilfe, wie intensiv die Sonne scheint. Dies ist abhängig von Faktoren wie Sonnenstand, Höhe und Wolken. In unseren Breiten wird im Sommer ein UV-Index von 8 bis 11 erreicht. Im Winter liegt er oft nur zwischen 0 und 2. Bereits ab einem UV-Index von 3 wird empfohlen, sich zur Mittagszeit vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen: Man sollte sich dann im Schatten aufhalten oder, ab einem Wert von 8, in Innenräumen bleiben. Dies gilt vor allem auch für Babys und Kleinkinder. Draußen sind schützende Kleidung (ggf. mit UV-Schutz), Sonnenhut und -brille angesagt. Und natürlich spielt die richtige Sonnencreme eine große Rolle. Und das nicht nur im Urlaub, sondern auch im Garten, auf dem Balkon oder im Park.

Sonnencremes und Lichtschutzfaktor

Etwa zwei Wochen benötigt die Haut, um durch die Sonne Bräunungspigmente und eine Hornschicht zum Schutz gegen Sonnenstrahlung zu bilden. Am besten also, man reist bereits vorgebräunt in die Berge oder ans Meer. Doch selbst ein guter Teint entspricht lediglich einem Lichtschutzfaktor von circa 4. Dieser gibt an, wie lange man sich der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Bei einem hellen Hauttyp beträgt die Eigenschutzzeit etwa zehn Minuten. Eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 kann die Dauer des Schutzes (bei einem mittleren UV-Index von 8) theoretisch um das 50-fache erhöhen, also auf 500 Minuten. Es wird jedoch empfohlen, zeitlich nur 40 Prozent des berechneten Lichtschutzfaktors in der Sonne zu verbringen, also nur etwa 300 Minuten. Die meisten Sonnencremes schützen vor beiden Strahlungsarten (UV-A und UV-B). Chemische Filter wandeln UV-Strahlen in Wärme um, mineralische Produkte wie Titan- oder Zinkoxid-Filter reflektieren sie.

Familie im Pool
Auch im Wasser ist Sonnenschutz wichtig, denn Wasseroberflächen reflektieren die Strahlung und erhöhen sie um bis zu 50 Prozent.

Wie creme ich mich richtig ein?

Immun gegen Schäden machen Sonnencremes jedoch nicht. Wichtig ist daher, die Dauer ihrer Schutzwirkung nicht zu überschreiten. Auch müssen beim Eincremen einige Regeln beachtet werden: Der UV-Schutz erfolgt beim chemischen Sonnenschutz erst nach etwa einer halben Stunde. Daher sollte man sich rechtzeitig vor dem Gang in die Sonne eincremen. Um die Vitamin-D-Produktion muss man sich dabei übrigens in der Regel keine Sorgen machen. Diese ist im Sommer auch nach dem Eincremen bei regelmäßigem Aufenthalt in der Sonne noch in ausreichendem Umfang gegeben. Beim Auftragen der Sonnencreme sollte man nicht zu sparsam sein und auch an die Ränder der Badekleidung, an Füße, Ohren und die Rückseite der Arme denken. Wer stark schwitzt oder zwischendurch schwimmen geht, sollte wasserfeste Cremes benutzen und öfters nachlegen. Für die Hautverträglichkeit sollten Sonnencremes frei von Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen und dermatologisch getestet sein. Werden sie zu lange gelagert, können sie oxidieren. Angefangene Cremes sollte man daher im Winter entsorgen und im nächsten Frühjahr wieder eine frische Packung anfangen. Der nächste Sommer kommt bestimmt.

Frau mit Strohhut und Sonnencreme
Denken Sie rechtzeitig vor dem Gang in die Sonne an den Sonnenschutz. Denn der UV-Schutz wirkt bei chemischen Sonnencremes und -sprays erst nach etwa einer halben Stunde. Bei längerem Aufenthalt in der Sonne oder nach dem Schwimmen sollten Sie unbedingt nachlegen.

Hautgesundheit bei der Bosch BKK

Je früher Hautkrebs entdeckt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Jeder kann durch Selbstbeobachtung schon einen Teil zur Früherkennung beitragen. Darüber hinaus zahlt die Bosch BKK alle zwei Jahre das Hautscreening beim Hautarzt – in den meisten Bundesändern sogar ab Geburt und nicht wie gesetzlich vorgesehen erst ab 35 Jahren. Dieses ist vor allem nach dem Sommerurlaub oder einer längeren Zeit intensiven Sonnenbadens zu empfehlen.

Außerdem berät Sie der Online-Arzt rund um die Uhr bei Fragen zu Hautgesundheit und Hautveränderungen.

In unseren Broschüren „Ihre Haut ist uns wichtig“ und „Sonne und Haut“ erfahren Sie darüber hinaus alles, was Sie über Hautgesundheit und Sonnenschutz wissen sollten.

Mit unserer Checkliste können Sie zudem herausfinden, welcher Hauttyp Sie sind und welchen Lichtschutzfaktor Sie für den Aufenthalt im Freien im Sommer benötigen.