Schutzschild des Körpers
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Das Immunsystem ist die natürliche Abwehr des Körpers gegen Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze. Doch wie funktioniert es genau? Welche Faktoren seine Stärke beeinflussen und was Du tun kannst, um es zu schützen, erfährst Du im Beitrag.
05.09.2025
Text: Sabrina Kreuzer
Jeden Tag ist der Körper unzähligen Krankheitserregern ausgesetzt – von Viren und Bakterien bis hin zu Pilzen und anderen Mikroorganismen. Doch in den meisten Fällen bleiben wir gesund. Das liegt am Immunsystem, das wie eine unsichtbare Schutzmauer Infektionen abwehrt und den Körper vor Schäden bewahrt. Doch wie funktioniert diese komplexe Abwehr eigentlich? Warum wird das Immunsystem manchmal geschwächt, und welche Faktoren spielen eine Rolle für eine starke Immunabwehr? Ein Blick auf die medizinischen Hintergründe zeigt, wie eng Gesundheit und Immunsystem miteinander verknüpft sind.
Was ist das Immunsystem?
Das Immunsystem ist das körpereigene Abwehrsystem, das täglich unzählige Krankheitserreger bekämpft. Es schützt vor Infektionen, erkennt und zerstört beschädigte oder fehlerhafte Zellen und sorgt dafür, dass der Körper auf äußere und innere Bedrohungen reagiert. Dabei unterscheidet man zwischen zwei grundlegenden Komponenten:
- Das angeborene Immunsystem: Die erste Abwehrlinie, die bereits bei der Geburt vorhanden ist. Sie arbeitet schnell, aber unspezifisch und bekämpft Krankheitserreger, ohne sich langfristig an sie zu erinnern.
- Das erworbene Immunsystem: Entwickelt sich im Laufe des Lebens und merkt sich Erreger, mit denen der Körper bereits Kontakt hatte. So kann es bei erneuter Infektion gezielt reagieren.
Wie funktioniert das Immunsystem?
Das Immunsystem erkennt und bekämpft Krankheitserreger, indem es verschiedene Mechanismen einsetzt:
1. Physikalische Barrieren: Haut und Schleimhäute verhindern, dass Erreger in den Körper eindringen. Die Magensäure tötet viele Keime ab, bevor sie Schaden anrichten können.
2. Spezialisierte Immunzellen: Weiße Blutkörperchen wie Fresszellen (Makrophagen) oder Killerzellen erkennen und zerstören eingedrungene Erreger.
3. Antikörperproduktion: Sobald der Körper mit einem Krankheitserreger in Kontakt kommt, bildet das Immunsystem spezifische Antikörper. Diese helfen, die Erreger gezielt zu neutralisieren.
4. Gedächtniszellen: Haben Erreger das Immunsystem einmal beschäftigt, bleibt eine Art "Erinnerung" bestehen. So kann es bei einer erneuten Infektion schneller reagieren.
Welches Organ ist für das Immunsystem zuständig?
Es gibt nicht nur ein einzelnes Organ, das für die Immunabwehr verantwortlich ist. Stattdessen ist das Immunsystem ein Netzwerk aus verschiedenen Organen, Zellen und Molekülen:
- Knochenmark: Hier werden die weißen Blutkörperchen produziert, die für die Abwehr zuständig sind.
- Thymusdrüse: Hier reifen T-Zellen heran, die eine zentrale Rolle in der Immunantwort spielen.
- Lymphknoten und Milz: Filtern Krankheitserreger aus der Lymphflüssigkeit und aktivieren Abwehrzellen.
- Darmflora: Enthält etwa 70 Prozent der Immunzellen des Körpers und spielt eine Schlüsselrolle in der Immunabwehr.
Warum reagiert das Immunsystem manchmal über?
Nicht immer arbeitet das Immunsystem fehlerfrei. In manchen Fällen reagiert es zu stark oder falsch:
- Allergien: Das Immunsystem hält harmlose Substanzen wie Pollen oder Nahrungsmittel für gefährliche Erreger und löst eine Abwehrreaktion aus.
- Autoimmunerkrankungen: Hier greift das Immunsystem körpereigenes Gewebe an, weil es dieses fälschlicherweise als fremd erkennt (z. B. Rheuma, Multiple Sklerose).
- Chronische Entzündungen: Wenn das Immunsystem dauerhaft aktiviert ist, kann es gesunde Zellen schädigen.
Was macht das Immunsystem kaputt?
Es gibt verschiedene Faktoren, die das Immunsystem schwächen können:
- Dauerhafter Stress: Führt zu einer erhöhten Ausschüttung von Cortisol, das die Immunabwehr unterdrückt.
- Ungesunde Ernährung: Ein Mangel an Vitaminen und Spurenelementen kann die Immunabwehr schwächen.
- Schlafmangel: Das Immunsystem regeneriert sich während des Schlafs – wer zu wenig schläft, ist anfälliger für Infekte.
- Alkohol und Rauchen: Beide Stoffe beeinträchtigen die Funktion der Immunzellen und schwächen die Abwehrkräfte.
- Bewegungsmangel: Reduziert die Durchblutung, wodurch Immunzellen weniger effizient arbeiten.
Wie kann man das Immunsystem wieder aufbauen?
Wer sein Immunsystem nachhaltig stärken möchte, kann dies mit einigen einfachen Maßnahmen tun:
1. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen. Besonders Vitamin C, Zink, Selen und Eisen spielen eine große Rolle für das Immunsystem.
2. Regelmäßige Bewegung: Moderater Sport wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren kann das Immunsystem stärken. Wichtig: Exzessives Training kann das Gegenteil bewirken und die Abwehrkräfte kurzfristig schwächen.
3. Ausreichend Schlaf: Mindestens 7–8 Stunden Schlaf pro Nacht sind essenziell für ein funktionierendes Immunsystem. Im Schlaf werden Immunzellen regeneriert und Antikörper gebildet.
4. Stress reduzieren: Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen. Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Spaziergänge in der Natur können helfen, Stress abzubauen.
5. Impfungen nutzen: Impfungen helfen, das Immunsystem gezielt auf bestimmte Erreger vorzubereiten. Sie sorgen dafür, dass der Körper Antikörper gegen gefährliche Krankheiten bildet, ohne die Krankheit selbst durchmachen zu müssen.
6. Darmgesundheit fördern: Da ein großer Teil des Immunsystems im Darm sitzt, ist eine gesunde Darmflora entscheidend. Ballaststoffreiche Ernährung, Probiotika und eine Reduzierung von Zucker können dabei helfen.
Das Immunsystem aktiv unterstützen
Das Immunsystem ist der natürliche Schutzschild des Körpers. Es schützt vor Infektionen, repariert geschädigte Zellen und erkennt Eindringlinge. Wer es stärken möchte, kann dies durch einen gesunden Lebensstil, ausreichend Schlaf, eine nährstoffreiche Ernährung und regelmäßige Bewegung tun.