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Hygiene: So schützen Sie sich vor Infektionen

Händewaschen mit Seife

Autorin: Bianca Feddersen / Fotos: AdobeStock vasilkamalov, deepview, ActionGP

Wer sich schützt, schützt andere. Ein Satz, der sich vor allem seit Beginn der Corona-Pandemie in die Köpfe eingebrannt hat. Doch welche Hygienemaßnahmen helfen wirklich gegen ansteckende Infektionskrankheiten und wie werden sie richtig angewendet? Ein Überblick.

Hygieneregeln helfen dabei, Infektionen zu vermeiden und so immun wie möglich gegen den Ausbruch von Krankheiten zu werden. Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es online eine Übersicht über die bedeutendsten Regeln und Tipps zu deren Umsetzung. Richtiges Husten und Niesen sowie regelmäßiges Händewaschen sind die wohl wichtigsten Maßnahmen. Egal, um welche Viren, Krankheiten oder Bakterien es sich handelt. Kein Wunder, denn die Hände sind die häufigsten Überträger von ansteckenden Infektionskrankheiten. Fasst man sich mit seinen Händen, die zuvor mit Keimen in Berührung gekommen sind, ins Gesicht, können die Erreger über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper gelangen. Und beim Husten und Niesen werden unzählige Krankheitserreger versprüht und damit weiterverbreitet. Generell gilt also: Hände aus dem Gesicht. Wer alleine diese Angewohnheit ablegt, hat fast schon die halbe Miete erreicht.

Frau mit Mund-Nase-Schutz
Der Nase-Mund-Schutz ist in der aktuellen Zeit zentraler Bestandteil jedes Hygienekonzepts.

Gründlichkeit zahlt sich aus

Das regelmäßige Händewaschen kann dabei gar nicht gründlich genug sein. Egal, ob nach dem nach Hause kommen, der Benutzung der Toilette oder dem Naseputzen: Für die richtige Handhygiene sollte man sich Zeit lassen, die Hände ausreichend lange einseifen und insbesondere auf Handrücken, Daumen und Fingerspitzen achten. 20 bis 30 Sekunden lautet die Faustregel beim Händewaschen – oder zwei Mal „Happy Birthday“ singen. Doch das Waschen ist nicht alleine ausschlaggebend. Auch das Abtrocknen, in öffentlichen Toiletten am besten nur mit Einmalhandtüchern, ist wichtig und wird häufig vernachlässigt. Wer unterwegs ist, vor allem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen, hat am besten immer ein Handdesinfektionsmittel dabei. Und wem vom vielen Händewaschen und -desinfizieren die Haut austrocknet, der stattet sich mit einer pflegenden Handcreme aus, die auch immer in der Tasche dabei ist.

Mit Mund- und Nasenmasken schützt man sich selbst und andere

Wer hustet und vor allem niest, sollte das am besten in ein Einwegtaschentuch tun. Dieses sollte auch nur einmal verwendet und danach direkt entsorgt werden. Ist gerade kein Taschentuch griffbereit, niest und hustet man in die Armbeuge. Natürlich dreht man sich dabei immer von anderen Personen weg. Nach richtigem Husten, Niesen und Händewaschen reiht sich direkt das nächste Hygienemantra ein: Abstand halten. Gerade in der jetzigen Corona-Pandemie eine Schutzmaßnahme, die im Alltag verankert ist. Doch sie gilt natürlich auch allgemein, wenn es um Krankheiten geht – egal ob Magen-Darm-Virus oder Erkältung. Dabei gilt es vor allem auf enge Körperkontakte zu verzichten. Risikopatienten sollten dabei besonders geschützt werden. Die entsprechenden Abstandsregeln werden durch das Tragen einer Mund-und Nasenmaske unterstützt und verhindern so zusätzlich eine Virusinfektion. Hier gilt die Faustregel: Nur, wenn jeder die Maske trägt, können wir uns und andere schützen.

Paprika wird gewaschen
Nicht nur in Zeiten von Corona sollten Obst und Gemüse immer gründlich abgewaschen werden.

Sauberkeit im Bad und in der Küche

Mit den genannten Maßnahmen hört die richtige Hygiene im Alltag allerdings nicht auf. Auch im eigenen Haushalt kann man mit ganz einfachen Regeln ein sauberes – Achtung, nicht keimfreies! – Zuhause erreichen, in dem man sich wohlfühlt. Das WC gehört hier wohl zu den anfälligsten Bereichen für Schmutz und Bakterien. Doch hier braucht es kein Sonderdesinfektionskommando. Für die Reinigung reichen handelsübliche Putzmittel völlig aus. Die verwendeten Putzlappen sollten dabei häufig gewechselt und bei 60 Grad gewaschen werden. Hat man einen Wischlappen benutzt und ist fertig mit der Reinigung, muss man ihn gut trocknen lassen. Denn: Bakterien vermehren sich im feuchten Zustand besonders gut. Neben dem Sanitärbereich sollten auch Türklinken, Lichtschalter und andere Hand-Kontaktflächen regelmäßig saubergemacht werden.

Jeder kennt sie, die Redensart „hier kann man vom Boden essen“. Das ist natürlich etwas übertrieben und so rein muss es auch zuhause nicht sein. Dennoch ist die Sauberkeit auch in der Küche und vor allem bei Lebensmitteln wichtig, um ein gesundes Familienleben zu gewährleisten. Und die fängt schon vor der Essenszubereitung an: Insbesondere Obst und Gemüse sollten immer sorgfältig abgewaschen werden. Der beste Alltagshelfer für die hygienische Sauberkeit von Geschirr, Besteck und andere Küchenutensilien ist natürlich die Spülmaschine. Wer keine zu Hause hat, verwendet möglichst warmes Wasser und ausreichend Spülmittel für die Reinigung.

Wer von Hand spült, sollte außerdem beachten, dass Keime sich bei Zimmertemperatur schneller vermehren. Nach dem Essen also möglichst rasch abspülen. Dazu verwendet man am besten eine Spülbürste – keinen Schwamm – die hin und wieder ersetzt wird. Beim Abtrocknen mit dem Geschirrtuch gilt: das Tuch immer ausgebreitet trocknen lassen und regelmäßig bei 60 Grad waschen. Spülbecken, Arbeitsfläche und Kühlschrank sollten ebenfalls regelmäßig gereinigt werden.