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Mehr Gemüse, weniger Fleisch

Frisches Gemüse wird zubereitet

Autor: Katrin Lange | Fotos: mediaphotos/istockphoto; Illustration: la_puma/istockphoto

Weniger Fleisch und mehr Gemüse sind gut für Klima, Umwelt und Gesundheit. Wer nicht auf Steak oder Schnitzel verzichten will – schon die Reduzierung des Fleischkonsums wirkt positiv.

Einen Vegetarier hat wohl fast jeder in seinem Bekanntenkreis. Selbst Veganer sind keine schrägen Exoten mehr. Trotzdem ist der Fleischkonsum in Deutschland nach wie vor sehr hoch: aktuell 1,16 Kilo pro Kopf und Woche. Das entspricht sechs bis sieben Schnitzeln oder der Menge Hackfleisch für zwölf Big Macs. Vorbei sind die Zeiten, in denen Fleisch nur einmal pro Woche als Sonntagsbraten auf den Tisch kam. Gesünder wäre dies allerdings. So hält die Deutsche Gesellschaft für Ernährung 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurstwaren pro Woche für ausreichend, um unseren Körper mit Eiweiß, wichtigen B-Vitaminen, Eisen, Zink und Selen zu versorgen. Die Frage, ob übermäßiger Fleischkonsum krank macht, beschäftigt Wissenschaftler auf der ganzen Welt. „Es gibt viele Studien, die Zusammenhänge von hohem Fleischverzehr und der Entstehung von Krankheiten zum Teil belegen. Dies gilt für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder Gicht“, erklärt Sabine Gabel, Ökotrophologin bei der Bosch BKK. Die Ernährungsexpertin rät, verarbeitete Fleischprodukte wie Wurst oder Aufschnitt nur in Maßen zu genießen – insbesondere wegen ihres oft hohen Fettgehalts. Aufsehen erregten Meldungen, die einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von rotem Fleisch und der Entstehung von Krebs herstellten. Hier sind sich die Wissenschaftler nicht einig. „Das hängt sicherlich von vielen Faktoren ab“, so Gabel.

Infografik: 18% der von Menschen verursachten Klimagase gehen auf das Konto der Fleischproduktion.
Infografik: 67,6 Kilo CO2-Äquivalent entstehen pro Kilo Rindfleisch. Schweine und Hühner haben mit 6,1 bzw. 5,4 Kilo CO2-Äquivalent eine etwas bessere Klimabilanz.
Infografik: Bis zu 75% der neu gerodeten Flächen im Amazonasgebiet werden als Weideland für Rinder genutzt.
Infografik: Über 60% der deutschen Getreideernte landet als Futtermittel in Tiermägen.
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Unumstritten ist, dass eine ausgewogene Kost mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen gesund ist. So sind Vegetarier seltener übergewichtig, haben oft bessere Blutwerte und neigen weniger zu Bluthochdruck oder Diabetes als der Durchschnittsesser. „Um auf Dauer keine Mangelerscheinungen befürchten zu müssen, sollte man sich gut informieren“, meint Gabel. So komme beispielsweise Vitamin B12 fast nur in tierischen Produkten vor. Proteine hingegen stecken nicht nur im Fleisch, sondern auch in Hülsenfrüchten oder Sojaprodukten. Eisen wiederum ist in ausreichender Konzentration in Bohnen, Erbsen, Feld­salat oder Schwarzwurzeln enthalten. Eine gute Nachricht für Kinder, die keinen Spinat mögen: Nur wegen eines Komma­fehlers wurde der Eisengehalt der grünen Blätter lange Jahre mit 29 statt 2,9 pro 100 Gramm angegeben.

Genuss mit gutem Gewissen

Aber was ist mit all den „Fleischfressern“, denen beim Anblick von Steak oder Schnitzel das Wasser im Munde zusammenläuft? Unter gesundheitlichen Aspekten ist das völlig in Ordnung, solange sie es nicht übertreiben. Schon etwas weniger Fleisch wirkt sich positiv aus – wie eine Studie der Universität Oxford gezeigt hat: Wenn Fleisch nicht mehr als 30 Prozent der Ernährung ausmacht, sinkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 20 Prozent. Bleibt noch die Frage nach dem richtigen Fleisch. „Ich kaufe Fleisch beim Metzger meines Vertrauens und lasse mich auch gerne vom Fachpersonal zu den Zubereitungsmöglichkeiten beraten. So kommt man auf ganz neue Ideen“, erzählt Sabine Gabel. Im Interesse von Tieren und Umwelt ist auf jeden Fall Biofleisch zu empfehlen. Das ist zwar teurer als das aus Massentierhaltung, hat aber eine bessere Qualität. Denn wenn Fleisch, dann mit Genuss und ohne allzu schlechtes Gewissen.

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