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Verfahren und Ergebnisse

Verfahren und Ergebnisse

Zentrale Ergebnisse der Evaluationsstudie
Im folgenden stellen wir Dir die zentralen Ergebnisse der Studie zur Patientenbegleitung vor. Die Darstellung beginnt mit Ergebnissen zur Auswirkung auf die Versorgungsqualität und die Zufriedenheit von Patienten, Ärzten und Krankenhaussozialdiensten. Daran schließen sich Ergebnisse zu den Auswirkungen auf die Leistungskosten im Rahmen der Versorgung an.

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Versicherte, die von einem Patientenbegleiter betreut wurden, waren insgesamt mit der Betreuung zufriedener (82,2 Prozent) als diejenigen ohne Patientenbegleitung (75,8 Prozent). Deutlich höher war die Zufriedenheit in der Patientenbegleitungsgruppe bezüglich der Beratungskompetenz, des Vertrauensverhältnisses und des Einfühlungsvermögens des Patientenbegleiters. Mit dem Ablauf der Betreuung waren die Teilnehmer der Patientenbegleitung tendenziell ebenfalls zufriedener.

Sehr positiv bewerteten die Teilnehmer Service und Betreuung durch die Patientenbegleitung sowie die Anregungen zur Selbsthilfe, die sie durch die Patientenbegleiter erhalten haben: Über 83 Prozent der befragten Versicherten gaben an, dass sie vom Patientenbegleiter viele bzw. sehr viele Anregungen bekamen, wie sie selbst etwas zur Verbesserung ihrer Gesundheitssituation beitragen können. Bei der Kontrollgruppe gab dagegen die Hälfte an, nur wenige oder gar keine Anregungen erhalten zu haben.

Befragt nach ihrem subjektiv wahrgenommenen Befinden konnte kein Unterschied zwischen den Teilnehmern der Patientenbegleitung und der Kontrollgruppe festgestellt werden. Unterschiedlich fällt dagegen die Antwort auf die Frage nach Befürchtungen im Zusammenhang mit der Erkrankung aus: Bei den Teilnehmern der Patientenbegleitung konnten Ängste stärker abgebaut werden, was unter anderem auf ihre verbesserte Informationslage zurückzuführen sein dürfte. Darüber hinaus ist durch die Maßnahmen der Patientenbegleitung auch die Zufriedenheit der Versicherten mit ihrer Krankenkasse gestiegen.

Die befragten Ärzte und Krankenhaussozialdienste waren insgesamt sehr zufrieden mit der Patientenbegleitung und beide Gruppen bewerteten die Patientenbegleitung als sehr sinnvoll. 83 Prozent der Ärzte und 84 Prozent der Sozialdienstmitarbeiter gaben an, dem Patienten sei sehr gut oder gut geholfen worden. Als größte Vorteile sahen Ärzte und Krankenhaussozialdienste den Abbau von Bürokratie, eine effektivere Abstimmung zwischen den an der Betreuung Beteiligten sowie einen besseren Informationsstand der Patienten. Nach ihrer subjektiven Einschätzung befragt, hielten sowohl die Ärzte als auch die Krankenhausmitarbeiter die Maßnahmen der Patientenbegleitung für hoch effektiv. Die Ärzte waren außerdem zufrieden mit der Entlastung bei der psychosozialen Betreuung der Patienten. Potenzial sehen sie in einer häufigeren Kontaktaufnahme des Patientenbegleiters zum Arzt, da dies zu einer noch stärkeren Entlastung der Ärzte führen könnte.

Die Patientenbegleitung hat positive Effekte auf die Kosten, diese zeigen sich aber nicht unmittelbar. Vielmehr ist in einigen Bereichen kurzfristig sogar eine Erhöhung der Kosten durch die Patientenbegleitung zu beobachten, zum Beispiel bei den Heil- und Hilfsmitteln.

Im späteren Verlauf sind jedoch deutliche Einsparungen sichtbar. Bei den im Rahmen der Studie untersuchten Gesamtkosten (alle Leistungsausgaben außer den Aufwendungen für ambulante ärztliche Leistungen) wurden ca. ein Jahr nach Beendigung der Patientenbegleitungen signifikante Einsparungen von durchschnittlich 28 Prozent ermittelt.

Am deutlichsten sind die finanziellen Effekte der Patientenbegleitung im Krankenhausbereich, wo die Betreuung auch zu weniger Klinikeinweisungen und kürzeren Aufenthaltsdauern führte. Besonders wichtig sind diese Effekte, weil die Krankenhauskosten rund die Hälfte der in der Studie berücksichtigten Gesamtkosten (alle Leistungsausgaben außer den Aufwendungen für ambulante ärztliche Leistungen) ausmachen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent liegen die Einsparungen im Krankenhausbereich pro Jahr und pro Fall zwischen 900 Euro und 3 700 Euro (mittlere Einsparung 2 300 Euro).

Besonders gut kann die Patientenbegleitung ihr Steuerungspotenzial bei kostenintensiven Erkrankungen entfalten sowie bei der Betreuung von so genannten „multimorbiden“ Patienten mit mehreren Erkrankungen. Bei den weniger kostenintensiven Betreuungsfällen gibt es dagegen insbesondere Anzeichen dafür, dass die Patientenbegleitung notwendige Leistungen schneller und damit effektiver zur Verfügung stellen kann.

Besonders wirksam ist die Patientenbegleitung, wenn sie möglichst frühzeitig eingeleitet wird und der Patientenbegleiter zielgerichtet, aber intensiv auf die Versorgungssituation einwirken kann. Besonders wichtig für den Erfolg der Maßnahmen ist es, dass die Patientenbedürfnisse und der passende, fachlich gebotene Versorgungsbedarf einander angepasst werden. Aufgabe der Patientenbegleiter ist daher auch das Ausbalancieren der unterschiedlichen Interessenlagen von Patient, Arzt, Krankenhaussozialdienst und Krankenkasse. Er darf weder Wunscherfüller für den Patienten noch Erfüllungsgehilfe des Arztes sein. Positiv wirkt es sich auch aus, wenn der Patientenbegleiter kassenintern gut vernetzt ist und entsprechende Ressourcen nutzen kann.

Die Grafiken zeigen Kostenunterschiede zwischen der Experimental- und der Kontrollgruppe. Sie sind mit Hinweisen zur statistischen Signifikanz dieser Unterschiede versehen. Diese wurden mit Hilfe der Varianzanalyse (ANOVA- bzw. F-Test) untersucht. Wie bei der Betrachtung der Fallverläufe schwerer Erkrankungen nicht ungewöhnlich, können die Kostendaten breit streuen. Zudem kann es im Einzelfall zu sehr hohen Kosten kommen, zu so genannten „Ausreißern“. Um diese statistisch zu kontrollieren, kamen zusätzlich zum ANOVA-Test Mann-Whitney U-Tests zum Einsatz. In den Grafiken wird immer die höchste, also im Sinn der Patientenbegleitung ungünstigste, Irrtumswahrscheinlichkeit aus beiden Verfahren ausgewiesen: abgekürzt durch „p(F,U)“, wenn sich auf beide Tests bezogen wird, „p(F)“ sofern nur der F-Test und „p(U)“ sofern nur der U-Test gemeint ist.

Den vollständigen Abschlussbericht der KFH Mainz zur Studie findest Du hier:

Ziele der Evaluation
Die Patientenbegleitung der Bosch BKK wurde über einen Zeitraum von drei Jahren hinweg evaluiert. Durchgeführt wurde die Evaluation durch Prof. Dr. Peter Löcherbach von der Fachhochschule Mainz – einem der führenden Wissenschaftler im Bereich Case Management – und Mitarbeitern des Centrums für Wirkungsforschung (CAW) in der IKJ ProQualitasGmbH.

Ziel der Evaluation war zu untersuchen, wie sich die Patientenbegleitung auf die Qualität der Betreuung der Patienten auswirkt und ob die Kosten der Versorgung durch die Patientenbegleitung positiv beeinflusst werden können. Außerdem sollten Erfolgsfaktoren der Patientenbegleitung definiert werden. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen daher folgende Fragestellungen:

Qualität

  • Gibt es positive Effekte auf Fallzahlen und die Falldauer, speziell in den Bereichen Krankenhaus, Reha und Pflege?
  • Wie zufrieden sind die Versicherten mit der Patientenbegleitung?
  • Wie verändert sich das Befinden der Versicherten?
  • Wie zufrieden sind die Vertragspartner, also Ärzte und Klinik-Mitarbeiter, mit der Patientenbegleitung?

Kosten
Welche Leistungsausgaben werden durch die Patientenbegleitung in welchem Umfang beeinflusst (Ausgaben für Krankenhaus, Hilfsmittel, Arzneimittel, Pflege, etc.)?

Erfolgsfaktoren
Welche Aspekte der Patientenbegleitung sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren? Im Fokus stehen hier die entwickelten Prozesse, zum Beispiel die Kooperation mit den Partnern, die Interventionsplanung und -umsetzung sowie die Kontaktintensität und -atmosphäre.

Auswirkungen auf die Versorgungsqualität aus Perspektive der Versicherten: Zufriedenheit der Versicherten mit ...
Auswirkungen auf die Versorgungsqualität aus Perspektive der Versicherten
Zufriedenheit der Versicherten mit ...
Auswirkungen auf die Versorgungsqualität aus der Perspektive der Ärzte und Krankenhaussozialdienste: War die Patientenbegleitung indiziert? (Ärztesicht)
Auswirkungen auf die Versorgungsqualität aus Perspektive der Ärzte und Krankenhaussozialdienste
War die Patientenbegleitung indiziert? (Ärztesicht)
Auswirkungen auf die Versorgungsqualität aus der Perspektive der Ärzte und Krankenhaussozialdienste: Wie gut wurde dem Patienten durch die Patientenbegleitung geholfen? (Ärztesicht)
Auswirkungen auf die Versorgungsqualität aus der Perspektive der Ärzte und Krankenhaussozialdienste
Wie gut wurde dem Patienten durch die Patientenbegleitung geholfen? (Ärztesicht)
Beeinflussung der Kosten – Gesamtkosten: Gesamtkosten mit Pflegeversicherung
Beeinflussung der Kosten – Gesamtkosten
Gesamtkosten mit Pflegeversicherung
Beeinflussung der Kosten – Gesamtkosten: Gesamtkosten ohne Pflegeversicherung
Beeinflussung der Kosten – Gesamtkosten
Gesamtkosten ohne Pflegeversicherung
Beeinflussung der Kosten – Krankenhauskosten und restliche Kosten: Krankenhauskosten
Beeinflussung der Kosten – Krankenhauskosten und restliche Kosten
Krankenhauskosten
Beeinflussung der Kosten – Krankenhauskosten und restliche Kosten: Restliche Kostenbereiche
Beeinflussung der Kosten – Krankenhauskosten und restliche Kosten
Restliche Kostenbereiche
Beeinflussung der Kosten – Krankenhauskosten und restliche Kosten: Restliche Kostenbereiche
Beeinflussung der Kosten – Krankenhauskosten und restliche Kosten
Restliche Kostenbereiche
Beeinflussung der Kosten – Kostenintensive Fälle: Effekte bei den "kostenintensiven" Fällen (Nachbeobachtungszeitraum länger als 7 Monate)
Beeinflussung der Kosten – Kostenintensive Fälle
Effekte bei den "kostenintensiven" Fällen (Nachbeobachtungszeitraum länger als 7 Monate)
Beeinflussung der Kosten – Kostenintensive Fälle: Effekte bei den niedrig "kostenintensiven" Fällen (Nachbeobachtungszeitraum länger als 7 Monate)
Beeinflussung der Kosten – Kostenintensive Fälle
Effekte bei den niedrig "kostenintensiven" Fällen (Nachbeobachtungszeitraum länger als 7 Monate)
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